Igel-Winternester: 5 Tipps zum Erfolg

Igel-Winternester: 5 Tipps zum Erfolg

Igel verstecken sich tagsüber in Schlafnestern aus Laub und Gras, z.B. unter umgestürzten Baumstämmen, in Hohlräumen, Höhlungen, hinter angelehnten Brettern oder in Laub-, Reisig- oder Komposthaufen. Es gibt immer mehrere, in ihrem Aktionsraum verteilte Schlafnester, zwischen denen sie wechseln. Beliebt als Nest-Standort für den Winter ist jedoch eine dornige dichte und wilde Hecke.

Fehlen diese Nischen in einem Igel-Lebensraum, werden sehr gerne auch Nester in Ställen und Scheunen, unter Geräteschuppen und Holzterrassen oder eben in fertigen Igel-Winterhäusern angelegt. Wir haben fünf Tipps für Sie zusammengestellt, wie Sie dem Igel am besten über den Winter helfen können.

#Tipp 1: Laub liegen lassen

Querschnitt Igelnest © Christiane Geidel

Hat der Igel seinen Winterschlafplatz ausgewählt, beginnt er mit einem sorgfältigen Nestbau, bei dem er für den Innenausbau vor allem Laub nutzt. Das Nestmaterial sammeln die Igel mit dem Maul im Umkreis von einigen Metern zum Nestplatz. Sie laufen dafür nicht sehr weite Strecken. Steht also kein Baumaterial zur Verfügung, wird der Igel dort auch kein Nest anlegen. 

Daher: Laub liegen lassen! Ist es dann an der Zeit den Winterschlaf zu beginnen, dreht sich der Igel in seinem Nest solange, bis das Nistmaterial ganz eng an seinem Körper anliegt und ihm so den perfekten Schutz bietet. Eine kompakte kugelförmige Isolierschicht entsteht.

Wer in seinem Garten nun keinen Platz für eine natürliche Igelburg hat, kann dem Igel als Alternative fertige Igelhäuser anbieten.

Igelhäuser aus Holzbeton und Holz

Die Schwegler Igelkuppel aus Holzbeton besitzt einen Isolierboden. Sie besteht im Gegensatz zu reinen Holzhäusern aus einem sehr langlebigen Material. Nach meiner Erfahrung nehmen Igel diese Behausung sehr gerne als Winterquartier an, wenn:

  • sie an einem wettergeschützten Ort steht
  • das Füllmaterial hauptsächlich aus Blättern besteht
  • sie zusätzlich von außen durch natürliches Material bedeckt wird
Igelkind vor seinem Winterquartier

Riesiger Vorteil von Holzbeton ist die Langlebigkeit. Aber: Holzbeton selbst ist nicht dauerhaft wasserdicht. Durch einen qualitativ hochwertigen Außenanstrich können Holzbeton-Häuser jedoch wasserabweisend werden. Die Igelkuppel der Firma Schwegler besitzt einen guten Anstrich. Und trotzdem kann es je nach Aufstellungsort zu Feuchtigkeit im Nestraum kommen. Igel bevorzugen jedoch ein trockenes Lager. Hat das Nistmaterial einmal Feuchtigkeit gezogen, trocknet es nur schlecht wieder ab. Auch der Isolierboden kann nachteilig sein. Steht die Igelkuppel bereits das ganze Jahr im Garten, kann es sein, dass die Tiere in das Haus koten und urinieren.

#Tipp 2: Nistmaterial auswechseln

Wechseln Sie unbedingt das Nistmaterial sowohl im Frühjahr nach dem Winterschlaf, und wenn nötig auch nochmal im September. Das Haus sollte am diesem Tag natürlich nicht besetzt sein.  Sie könne den Boden auch weglassen. In diesem Fall reicht dann die einmalige Säuberung im Frühjahr.

Igelhäuser aus Holz gibt es unzählige auf dem Markt. Nicht alle sind für ein Winterquartier geeignet. Achten Sie beim Kauf darauf, dass der Innenraum ausreichend groß ist und der Igel nicht direkt vor dem Eingang liegen muss.

Ein labyrinthartiger Eingang ist deshalb von Vorteil. Das Haus sollte mindestens eine Höhe von 30 cm besitzen. Ein Boden ist nicht notwendig, und für manche Igel sogar ein Ausschlusskriterium.

#Tipp 3: Igelhaus nur auf trockenem Untergrund aufstellen

Igelburg – © Martina Gehret/LBV

Stellen Sie das Igelhaus ohne Boden immer nur an trockenen Standorten auf. Gerne können Sie die Humusschicht (den Oberboden)

am Aufstellungsort mit einem Spaten abheben und den Bodenunterschied mit einem Sand-Kies-Gemisch auffüllen. Platzieren Sie das Igelhaus direkt auf dem sandigen Material. Füllen Sie es reichlich mit Laub und Stroh. Heu ist zwar kuschelig, zieht jedoch im Winter häufig Feuchtigkeit und schimmelt dann schnell. Deswegen ist Heu für Winterquartiere, in Abhängigkeit vom Aufstellungsort, weniger zu empfehlen.

Haben Sie das richtige Winterquartier für Ihren Stachelfreund gefunden? Prima! Dann bitte jetzt auch von außen zudecken.

Igelhaus im Winter © M. Gehret

#Tipp 4: Igelhaus abdecken

Schützen Sie das Igelhaus vor jedem Wetter mit Laub und Reisig. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass es meist erst so richtig kalt nach Weihnachten geworden ist. Bevor Sie also Ihren Weihnachtbaum entsorgen- entasten Sie ihn  Die Zweige von Fichte, Kiefer, Nordmanntanne eignen sich hervorragend zum Schutz des Igelhauses.

#Tipp 5: Igelhaus selber bauen

Wer sein Igelhaus lieber selber bauen möchte, findet HIER eine Anleitung für ein Igel-Winterhaus. Viel Spaß beim Heimwerken!