Tipps für ein Igelhaus

Tipps für ein Igelhaus

Laub- und Reisighaufen, Komposthaufen, Höhlen, Hohlräume zwischen Baumwurzeln und selbstgebaute Igelburgen – es gibt viele Möglichkeiten, wie man Igeln ein passendes Quartier für den Winter, für ihre Jungen und zum Schlafen im Sommer oder als Futterhaus anbieten kann. Hier finden Sie einige Tipps für geeignete Igel-Unterkünfte in Ihrem Garten und Bauanleitungen für Igelhäuser.

In ihrem Jahreszyklus benötigen Igel drei verschiedene Schlafnester:

  • Einen Sommerschlafplatz, der relativ karg ausgestattet sein darf.
  • Einen Wurfplatz für die Igelmutter, der geschützt und gut isoliert sein sollte, um den Nachwuchs vor dem Auskühlen und vor Feinden zu bewahren.
  • Ein Winterquartier, in dem der Igel seinen Winterschlaf abhalten kann. Es sollte nicht zu warm sein, damit der Igel nicht zu früh aufwacht.

Geeignete Unterschlüpfe für Igel sind:

Laub- und Reisighaufen

Ein mit Ästen bedeckter Laubhaufen oder aufgehäuftes Reisig, möglichst windgeschützt, trocken und schattig gelegen, sind beliebt als Schlafplätze. Laubhaufen unter einer Hecke können den Igeln ebenso als Quartier dienen wie Blatthaufen, die sich in Hohlräumen, etwa unter Gartenhäuschen, angesammelt haben.

Höhlen

Natürliche Höhlen – wie etwa in hohlen Baumstämmen oder unter Wurzelstöcken – nutzt der Igel als Schlaf-, Wurf- oder Winternest. Diese Höhlen sollten Sie für die Tiere auf jeden Fall erhalten.

Paletten oder Bretter

Auch Paletten können Igeln Unterschlupf bieten. Igel können sich unter ihnen in den Hohlräumen einrichten. Stapelt man auf die Paletten zum Beispiel Holz oder Dachziegel, schützt das die Bewohner vor Kälte oder Regen. Aber auch ein an die Wand gelehntes Brett oder Hohlräume in einem Holzstapel können zur einfachen Höhle werden. Diese wird noch bequemer, wenn sie mit Stroh ausgelegt ist.

Komposthaufen

Ein beliebtes Igel-Quartier ist ein Komposthaufen. Hier findet er ausreichend Nahrung und Unterschlupf. Damit ein Tier jedoch sicher ins Innere gelangen kann, sollte die Umrandung des Komposthaufens nicht bis zum Boden reichen. Handelt es sich um einen Kunststoffkomposter, kann man ein 10 x 10 Zentimeter großes Einschlupfloch hineinsägen.

Wichtig:
Bevor der Komposthaufen umgesetzt wird – bitte nach Igelnestern absuchen und nicht achtlos hineinstechen.

Steinmauern

Auch in ausgesparten Hohlräumen in Steinmauern fühlen sich die Igel wohl. Ausgelegt mit Stroh werden diese Höhlen noch attraktiver für die Stacheltiere.

Selbstgebaute Igel-Fertighäuser

Igel nehmen gern ein selbstgebautes oder gekauftes „Fertighaus“ an, das ein natürliches Versteck auch ersetzen oder ergänzen kann. Dieses kann das ganze Jahr im Garten stehen bleiben und als Tagesschlafplatz, Nest für die Jungenaufzucht oder auch als spezielles Futterhaus dienen.
Solch eine Igelburg kann aus Holzplatten oder Stein gebaut werden. Dabei sollten Sie den Platz dafür gut überlegt auswählen.

Tipps für den besten Standort:

  • Der beste Platz ist eine ruhige und schattige Gartenecke beispielsweise unter Sträuchern.
  • Der Eingang der Igelbehausung sollte zur wetterabgewandten Seite liegen.
  • Bei Regen darf sich beim und im Igelhaus kein Wasser bilden.
  • Damit es auch von unten nicht zu feucht wird, kann man zur Sicherheit unter dem Haus eine Schicht aus Kies oder Sand anlegen.
  • Wird ein Igelhaus als Winterquartier und später auch als Nest für Jungigel genutzt, muss man unbedingt darauf achten, dass Katzen und Hunde die Stacheltiere nicht stören oder gefährden.

Bau eines Igel-Winterhauses aus Holzplatten

Auch in ihrem Winterquartier verkriechen sich Igel, wenn sie können, immer in geschützte Ecken. Damit die Igel auch ungestört von anderen Tieren ihren Winterschlaf halten können, ist extra eine Zwischenwand eingebaut. Zudem fällt das Winterhaus nach hinten ab. So läuft Wasser nicht vor den Eingang.

Sie sollten solch ein Winterquartier innen mit trockenem Laub und Reisig ausstatten und auch von außen mit Laub und Reisig isolieren. Den Bauplan als pdf können Sie hier herunterladen: Bauplan für Igel-Winterhaus.

Eine weitere Bauanleitung für ein Winterhaus finden Sie hier.

Bau eines Igel-Sommerhauses aus Holzplatten

Eine einfachere Variante des selbstgebauten Hauses ist auch als Igel-Wohnsitz für den Sommer geeignet. Dazu benötigen Sie eigentlich nur sechs Holzbretter, Schrauben, eine Holzplatte und Dachpappe. Die genaue Anleitung bekommen Sie beim Klick auf das Bild als pdf. Oder beim Klick hier auf Bauanleitung Igelhaus.

Bau eines Steinhauses

Ein Igel-Steinhaus wird aus Betonsteinen und einer Gehwegplatte als Abdeckung gebaut. Sie sollten es geschützt unter Sträuchern errichten und den Eingang mit Zweigen und hohem Gras tarnen.

  • Für den Bau benutzt man Beton- oder Ziegelsteine und eine 50 x 50 Zentimeter große Wegplatte.
  • Die Steine werden so aufeinandergeschichtet, dass ein zehn Zentimeter breiter und zehn Zentimeter hoher Eingang entsteht. Die Öffnung sollte zur wetterabgewandten Seite (meist Richtung Südosten) gehen.
  • Der Innenraum sollte eine 30 x 30 Zentimeter große Grundfläche haben und 30 Zentimeter hoch sein. Mit der Gehwegplatte wird das Haus oben dicht abgedeckt, sodass möglichst wenig Feuchtigkeit in das Innere eindringt.
  • Ein Winterquartier sollte innen mit trockenem Laub oder Stroh angefüllt sein.
  • Wird das Haus aus unregelmäßig geformten Natursteinen gebaut, müssen die Steine so aufgeschichtet werden, dass sie stabil liegen und der Bau nicht einstürzen kann. Um gegen Regen und Wind zu isolieren, müssen die Fugen sorgfältig mit Erde ausgefüllt werden.

Wichtige Pflegetipps fürs Igelhaus:

  • Ist ein Igelhaus besetzt und der Igel befindet sich im Haus: Bitte nicht stören!
  • Die Reinigung eines Winterquartiers kann bis Ende April warten.
  • Hat der Igel das Haus verlassen, empfiehlt der LBV das Haus ausschließlich mit heißem Wasser und einer Bürste zu reinigen.
  • Winternester und Wurfnester werden normalerweise vom Igel selbst gepflegt.
  • Sollten sich im Igelhaus andere Tiere wie Erdkröten oder Spitzmäuse einquartieren, sollten Sie dem Igel ein anderes Haus bereitstellen.

Einen Igel zu füttern, wenn er selbst ausreichend Futter findet, ist kontraproduktiv. Sinnvoll kann das Füttern in der nahrungsarmen Zeit sein – kurz nach dem Erwachen im zeitigen Frühjahr oder im Herbst nach einem verfrühten Wintereinbruch.

Egal, ob Sie dem Igel einen flachen Teller oder Untersetzer als Futterstelle anbieten oder ein eigenes Futterhaus für ihn bauen: Sie sollten auf jeden Fall auf die Hygiene am Futterplatz achten.

Igel-Futterhaus

Möchten Sie ein Igel-Futterhaus selbst bauen? Dann klicken Sie auf die Zeichnung und Sie erhalten eine Bauanleitung Futterhaus als pdf.

 Wichtige Pflegetipps fürs Futterhaus:

  • Tagesschlafplätze und Futterhäuschen können vollgekotet sein und müssen öfter gereinigt werden.
  • Eine offene Futterstelle sollte täglich gereinigt werden. Man kann auch Zeitungspapier unterlegen, das man wechselt, wenn es verschmutzt ist.
  • Altes, eingetrocknetes Futter muss entsorgt werden.
  • Die Futterstelle sollte vor anderen Tieren geschützt sein. Besonders gut für die Igel ist ein entsprechend igelfreundliches Futterhaus. Ist das Futterhaus innen verwinkelt und mit Trennwänden versehen, können zum Beispiel Katzen nicht bis zum Futter vordringen.