Mit einem Igeltunnel dem Igel auf der Spur

Mit einem Igeltunnel dem Igel auf der Spur

Igeltunnel können Sie ganz einfach selber bauen und aufstellen. Der Igel läuft durch, hinterlässt seine Abdrücke – und damit den eindeutigen Beweis, dass er in Ihrem Garten unterwegs ist. Superspürnasen können den nachtaktiven Stachelritter so auch tagsüber entdecken. Und übrigens auch die anderen Tiere, die darin ihre Spuren verewigen. Vielleicht sind auch Eichhörnchen in Ihrem Garten unterwegs? Auch für Kinder ist das Bauen und Beobachten eines Igeltunnels eine spannende Beschäftigung. Wir zeigen, wie’s geht.

Infos zum Download
Alle Informationen, die Sie zum Bauen und Beobachten Ihres Igeltunnels brauchen, können Sie sich als PDF herunterladen, speichern und ausdrucken: Den Experimentierleitfaden samt ausführlicher Bauanleitung, Bestimmungshilfen zum Erkennen von Tierspuren und den Erhebungsbogen, auf dem Sie Ihre Beobachtungen festhalten können. Viel Spaß dabei!

Spurensicherung im Igeltunnel

So sehen die Spuren eines Igels aus.
© C. Geidel

Das Prinzip eines Igeltunnels ist einfach: In der selbst gebauten Höhle befinden sich leckeres Fressen, Farbe und Papier. Tappst der Igel neugierig durch den Tunnel zum Futter, hinterlässt er dabei seine Spuren. Er selbst merkt davon gar nichts, außer, dass er hinten vollgefressen wieder raus kommt.

Material für einen Igeltunnel

Alles, was Sie brauchen, um einen Igeltunnel zu bauen:

  • 102 x 91,5 Zentimeter große Platte – wetterfest, zum Beispiel Hohlkammerplatte oder Polypropylenplatte. Pappe ist auch möglich, allerdings ist dann später noch ein Schutz vor Feuchtigkeit notwendig.
  • Farbpulver – am besten ungiftige Kindermalfarbe
  • Speiseöl
  • Pinsel
  • Malerkrepp
  • Doppelklebeband
  • weißes DIN A4-Papier
  • große Büroklammern
  • kleine flache Schale
  • Lockfutter – am besten Katzen-Nassfutter
  • vorgefertigten Erhebungsbogen zum Ausfüllen

Igeltunnel und Versuchsplatte

Die 102 x 91,5 Zentimeter große Platte wird in zwei Teile geschnitten:

  • Teil A wird zur Versuchsplatte: 24 x 91,5 Zentimeter
  • Teil B wird zum Igeltunnel: 78 x 91,5 Zentimeter
Für den Igeltunnel samt Versuchsplatte braucht
man eine insgesamt 102 x 91,5 Zentimeter große Platte.
©http://igelimgarten.boku.ac.at

Teil B – der Igeltunnel: Die Tunnelplatte wird in drei gleich große Teile von jeweils 26 Zentimetern eingeteilt. An diesen Markierungen mit einem Teppichmesser leicht einschneiden, damit sich die Platte besser knicken lässt – aber nicht durchschneiden. Die drei Teile werden entlang dieser Rillen zu einer dreieckigen Röhre gefaltet und mit Klebeband zusammengeklebt. Zum besseren Schutz auch über die eingeschnittenen Falzen Klebeband kleben. Einem Tunnel aus nicht wasserfestem Material verpassen Sie jetzt noch eine regensichere Hülle – oder später einen geschützten Standort.

Teil A – die Versuchsplatte: An die beiden äußeren Enden der Versuchsplatte werden mit jeweils vier großen Büroklammern zwei Blätter Papier angebracht. Damit das Papier nicht verrutscht oder umknickt, die Büroklammern am besten an die vier Ecken stecken. Auf die beiden Blätter folgt jeweils ein Bereich von etwa zehn Zentimetern, der mit Malerkrepp abgeklebt wird. Hier wird später die Farbe aufgebracht. Das Papier bitte nicht mit festkleben, damit Sie es später leicht austauschen können.

Farbe auftragen

Auf der Versuchsplatte befinden sich zwei
Blätter Papier, Farbe und Lockfutter.
©http://igelimgarten.boku.ac.at

Erst kurz bevor der Tunnel im Garten aufgestellt wird, treffen Sie die letzten Vorbereitungen. Mischen Sie zuerst die Farbe an: Hierfür werden drei leicht gehäufte Teelöffel Farbpulver mit drei Teelöffeln Speiseöl verrührt, bis die Farbe klümpchenfrei und etwas flüssiger als Zahnpasta wird. Die Farbe mit einem Pinsel auf die beiden Malerkrepp-Streifen auftragen – deckend, aber nicht zu dick.

Letzte Vorbereitungen

Im Igeltunnel befindet sich die Versuchsplatte.
© http://igelimgarten.boku.ac.at

In die Mitte der Versuchsplatte, zwischen die beiden präparierten Farbflächen, wird eine flache, kippsichere Schale mit Katzenfutter gestellt. Damit sie nicht verrutschen kann, bitte mit einem Streifen Doppelklebeband fixieren. Jetzt muss die Versuchsplatte nur noch vorsichtig in den Tunnel geschoben und der Igeltunnel im Garten aufgestellt werden. Stellen Sie den Tunnel an einen ruhigen, am besten vor Wind und Wetter geschützten Platz im Garten. Vielleicht ist entlang oder unter einer Hecke oder einem Strauch Platz?

Die Spannung steigt

Ein Igel hat im Igeltunnel Spuren hinterlassen.
©Martina Gehret

Jetzt wird’s spannend: Stellen Sie den Igeltunnel an fünf, möglichst aufeinanderfolgenden Nächte auf. Bringen Sie den Igeltunnel kurz vor Sonnenuntergang in den Garten, da Igel nachtaktiv sind. Kontrollieren Sie am nächsten Morgen, ob ein Igel oder ein anderes Tier nachts Spuren darin hinterlassen hat. Notieren Sie Ihre Beobachtungen auf dem Erhebungsbogen.

Wichtig: Kein Igel ist auch eine Meldung
Bitte machen Sie jeden Tag einen Eintrag auf dem Erhebungsbogen, auch wenn keine Spuren auf dem Papier sind. Wenn kein Igel durch Ihren Tunnel gelaufen ist, ist das ebenfalls ein wichtiges Ergebnis für die Auswertungen!

Und mit etwas Glück …

… läuft auch in ihrem Garten ein Igel durch das Igel-Tunnel! In diesem Video wurde ein Igel von unserer Webcam dank Infrarot im LBV-Garten erfasst.

Fit für die Kontrolle

Bereiten Sie dann den Igeltunnel für die nächste Kontrolle vor: Reinigen Sie die Tunnelplatten von Futter- oder Schmutzresten. Füllen Sie kurz vor dem Aufstellen frisches Futter nach und befestigen Sie frisches, weißes Papier auf der Versuchsplatte im Tunnel. Stellen Sie den Tunnel wieder an derselben Stelle im Garten auf.