
Igel haben Insekten zum Fressen gern
Wenn es abends dämmert, wird der Igel aktiv, um nach Nahrung zu suchen. Sein hervorragender Geruchssinn hilft ihm dabei. Aber er fahndet nicht nach Pflanzen, sondern nach Fleisch. Auf dem Speiseplan des leidenschaftlichen Insektenfressers stehen Käfer, Regenwürmer, Ohrwürmer, Tausendfüßer, Insektenlarven, Spinnen, Schnecken, Schmetterlinge, Falter, Asseln, Ameisen, Bienen, Wespen und Mücken. Hin und wieder macht er sich auch an Eier von bodenbrütenden Vögeln oder frisst Aas, die übrig gebliebenen Teile toter Mäuse, Vögel, Frösche und Fische.
Pflanzliche Nahrung kann der Igel nicht verwerten. Wenn er an einem Apfel knabbert, dann nur, weil er an den Wurm oder die Flüssigkeit darin gelangen will. Seinen Flüssigkeitsbedarf deckt er normalerweise mit Wasser.
Igel sollten auf keinen Fall Milch trinken! Sie leiden an einer Milchzucker-Unverträglichkeit und können Milchzucker nicht abbauen und verdauen. Sie bekommen davon Durchfall, der bis zum Tod führen kann.
Der Igel nimmt, was er kriegt

Igel interessieren sich nicht für Gras, sondern für die Tierchen, die sich darin tummeln. © picture-alliance/dpa
Igel passen sich sehr gut an das jeweilige Nahrungsangebot an: Gibt es viele Regenwürmer, werden sie verputzt. Gibt es keine, werden andere Beutetiere wie Schnecken oder Käfer verspeist. Mit den Jahren werden Igel wählerischer bei ihrem Futter: Fressen vor allem junge, unerfahrene Igel auch Asseln, verzichten ältere Igel lieber auf die unangenehm schmeckenden Beutetiere.
Die natürliche Nahrung der Igel ist eiweiß- und fettreich:
- Eiweiß benötigt der Igel zum Wachsen, zum Aufbau von Muskeln und zum Regenerieren von verwundetem Gewebe.
- Fett bringt den Igel auf Betriebstemperatur. Überschüssiges Fett wird gespeichert und in nahrungsarmen Zeiten und vor allem während des Winterschlafs verwertet.
- Ballaststoffe sind unbedingt nötig, damit der Igel verdauen kann. Dazu zählen auch die Chitin-Panzer der Käfer.
Die Wildtiere sollten auf keinen Fall gefüttert werden. Vor allem sollten sie nicht mit Futter angelockt werden, um sie zu beobachten. Sonst gewöhnen sich die Stachelritter daran und das regelmäßige Füttern schadet ihnen am Ende.
Fett durch den Winter
Während ihres Winterschlafs fressen und trinken Igel kaum. Um diese Zeit zu überstehen, brauchen sie ein gutes Fettpolster als Energiereserve. Das futtern sich die Stacheltiere im Herbst an: Wiegt ein Igel im Spätherbst mindestens um die 1.000 Gramm, ist er für den Winterschlaf gerüstet. Hat er zu dieser Zeit mehr als 500 Gramm, kann er bei günstiger Witterung noch Gewicht zulegen. Ein Igel, der im Spätherbst noch unter 600 Gramm wiegt, braucht Hilfe, um die kalte, nahrungsarme Jahreszeit zu überleben. Oft handelt es sich dabei um Jungtiere, die vor dem Winterschlaf noch zu wenig Gewicht haben. Wie Sie die zu leichten Kerlchen füttern können, verraten wir Ihnen hier.

Igel-Pflegetipps
Sie haben einen Igel gefunden? Sollen Sie ihn mit nach Hause nehmen oder besser nicht? Wir haben Tipps für Sie gesammelt.

Igel füttern
Wir erklären, wann Sie Igel tatsächlich füttern sollten. Und wir haben Tipps für Sie, was Sie einem Igel geben können.
Ich bin aktiv beim Tierschutzverein Ebersberg tätig. Außerdem trage ich zwischen 4.00 und 6.00 Zeitungen in Ebersberg aus. In dieser Zeit sehe ich viele Igel. Da sie um diese Zeit nicht mehr viel Nahrhaftes finden, habe ich immer Futter für sie dabei. Wenn ich einen sehe, suche ich einen geschützten Platz und setze ihm das Futter vor. Am nächsten Tag sitzt er bereits an besagter Stelle und wartet auf mich. Tags darauf hat er bereits 1 oder 2 Freunde dabei. Mittlerweile habe ich schon 15 Futterstellen mit ca. 30 bis 35 Igeln eingerichtet, die ich allerdings abends um ca. 20.00 Uhr schon abfahre und mit Futter und Wasser bestücke, da ich diese Anzahl mit meiner Arbeit nicht mehr vereinbaren kann. Morgens beim Zeitungtragen kontrolliere ich kurz. Es kommt vor, dass die Igel direkt neben dem Futter schlafen. Anscheinend fressen sie, schlafen, fressen und schlafen an diesem Ort. Ich habe auch größere dabei, die jedoch beim ersten einmaligen Aufnehmen sehr leicht sind, da sie nichts mehr finden. Bei dieser Witterung schlafen sie auch nicht. Mittlerweile sind sie alle sehr gut genährt und schauen auch sehr gut aus. Solange das Futter immer wieder weg ist, werde ich auch weiter füttern – denn sie warten ja auf mich.
Tote Igel sehe ich daher wenig, weil sie nicht so weit laufen müssen, um Futter zu finden. Außerdem brauchen sie ihre gewohnte Umgebung nicht zu verlassen.
Ich sehe den Hauptgrund des Überfahrens in der verzweifelten Nahrungssuche im Herbst und auch im Frühjahr, wenn es zu früh warm wird. Hier ist das Nahrungsangebot auch noch nicht gegeben.
Wir hatten auch am Montag 09. November einen Artikel im Ebersberger Teil, in dem wir auffordern, die Igel zu füttern, damit es für sie leichter ist. Darin sehe ich eine große Chance für die Igel, wenn sie noch zu gefüttert werden im Herbst.
Mit freundlichem Gruß,
Karin Fritsch
Unsere Igel fressen mit Vorliebe Rosinen und gehackte Erdnüsse aus dem Vogelfutter zum Katzenfutter
Unser Igel ißt auch gekochte Erbsen, die auf den Boden gefallen sind. Ist das gesund?
Liebe Frau Terpitz, der Igel ist ja eigentlich ein Fleischfresser, verschmäht Obst und Gemüse. Aber ein paar Erbsen, die er sich vom Boden klaubt, werden ihm wohl nicht schaden. Wenn Sie mehr Infos suchen, wie Sie Ihren Igel füttern können, hier finden Sie weitere Tipps: http://igel-in-bayern.br.de/igel-fuettern-futter/
Igel schmeckt auch roher Fisch, gesehen am M-D-K im Oktober 2014!!!